Technisch brillant und sehr hörenswert
"Bratsche in concert": Ehemalige Kreismusikschüler spielen zugunsten des Fördervereins "MUT"
Fockenfeld. Was ehemalige Schüler der Kreismusikschule an musikalischem Können erreicht haben, wurde in dem Benefizkonzert zugunsten von "MUT" unter dem Motto "Bratsche in Concert" am Freitagabend im Fockenfelder Schloss gezeigt.
Theodora Kupke dankte im Namen des Fördervereins "MUT" den Orchestermusikern und Orchesterleiter András Dávid, Violin-Pädagoge der Kreismusikschule, für ihre Teilnahme. Dank galt auch Pater Georg Grois für die kostenlose Saalbenutzung, der Organisatorin Susanne Holm und ihrer "rechten Hand", Andrea Trißl, für die Vorarbeit.
Viele Zuhörer waren gekommen, um das kleine, aber feine Orchester unter der Leitung von András Dávid und die drei Solisten Fabian Schmidtke, Bodil Schnurrer und Jakob Johannes Schröder zu hören. Die drei Solisten sind fast schon Profis. Sie studieren an Musikhochschulen in Hamburg, München und Nürnberg ihr Hauptfach Bratsche. Was sie mit den Werken von Telemann, Reger, Stamitz und Hoffmeister zu bieten hatten, war gekonnt, technisch brillant und musikalisch sehr hörenswert.
Jakob Johannes Schröder bestach in dem Konzert für Bratsche und Orchester in G-Dur von Georg Philipp Telemann (1681-1767) mit sauberen, klaren Melodiebögen und schnellen, virtuosen Läufen. Besonders gut gelangen dem Streichorchester die raschen Tempi Allegro und Presto. András David forderte das Orchester zu hervorragenden Leistungen heraus und zauberte wunderbare Schlusspunkte der einzelnen Sätze.
Max Reger (1873-1916) war mit "Molto Sosentuto" aus der 1. Suite für Bratsche solo op. 131d Nr. 1 vertreten. Bodil Schnurrer spielte das musikalisch und technisch komplexe Werk mit großer Konzentration und Ernsthaftigkeit. Auch in dem Allegro aus dem Konzert für Bratsche und Orchester in D-Dur von Carl Stamitz (1745-1801) zeigte die junge Musikerin ihr großes Talent. Schnelle Sechzehntelläufe und eine virtuose Kadenz wurden mit viel Beifall belohnt.
Fein, duftig und ausgewogen spielte das Orchester in dem Konzert von Franz Anton Hoffmeister (1745-1812) zu den sauberen und eindrucksvollen Tönen des Solisten Fabian Schmidtke. Mit lockerer und leichtfüßiger Tongebung, ausdrucksstarker Dynamik und vortrefflicher Technik ließ Schmidtke das Werk zu einem echten Hörgenuss werden.
Den Abschluss bildete die "Salzburger Sinfonie" von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791). Erstaunlich, zu welchen wunderbaren Klängen, dynamischer Vielfalt und stimmungsreicher Klangfülle András Dávid das Orchester führen konnte, bedenkt man, dass bei weitem nicht nur "Profis" beteiligt waren.
Die meisten Mitwirkenden sind Studierende von Tiermedizin über Lehramt für Deutsch oder Französisch bis zu Verwaltung, oder schon längere Zeit berufstätig in den unterschiedlichsten Bereichen. Nach dem musikalischen Hörgenuss der Mozart'schen Klänge gab es stürmischen Beifall und Standing Ovations für die "Ehemaligen", die sich mit der "Pizzicato-Polka" (J. Strauss) und "Suite & Light" (T. Osborne) bedankten.
Dank des Fördervereins "MUT", der dieses Konzert durch seine Unterstützung erst möglich machte, darf man sich auf weitere, bereits geplante Veranstaltungen dieser Art freuen.
Von Christiane Zeigler (DNT 11.09.07) - Netzcode Oberpfalznetz: 1101193